Angespannte Lage im Papiermarkt

BSN SPREMBERG
2021-12-23 12:38:00 / Aktuelles von BSN SPREMBERG

Es ist eine herausfordernde Situation für alle Beteiligten. Gestiegene Rohstoff-, Energie- und Transportkosten sorgen aktuell für wachsende Unruhe bei Papierherstellern, Großhändlern und Händlern. Getroffene Preisvereinbarungen können nicht mehr eingehalten werden, Verträge werden gebrochen. Es wird teurer - auch für den Endverbraucher.

China verwendet für die Papierproduktion vermehrt Frischfaser anstatt Recyclingabfall. Seit dem Sommer 2020 sind die Rohstoffkosten im Bereich Zellstoff daher stark gestiegen, innerhalb eines Jahres um über 60 %. Die Verarbeitung von Zellstoff ist sehr energieintensiv und die Preise für Energie und Transport nahmen ebenfalls außerordentlich zu. Beispielsweise bei Gas haben sich die Beschaffungskosten verdreifacht. Zu wenige LKW-Fahrer, gestiegene Kraftstoffpreise und ein Mangel an Frachtraum verschärfen die Situation zusätzlich. Die Kosten für einen Container betrugen im Juni 2021 knapp 6.800 Dollar. Das ist viermal so viel wie 2020.

Verlagerung der Produktion

Viele Produktionsstandorte in Europa haben ihre Kapazitäten abgebaut, sowohl durch komplette Werksschließungen als auch durch Umbau zu einer Produktion für Wellpappenrohpapiere durch die gestiegene Nachfrage nach Verpackungen während der Pandemie. Die Großhandelspreise für Altpapier haben sich im September 2021 gegenüber dem Vorjahresmonat mehr als verdreifacht.

Hohe Preisanpassungen

Wir alle sehen gerade, wie stark die Papierproduktion international verzahnt und von globalen Trends abhängig ist. Die Preise steigen in einem Maß, wie es die Branche noch nie erlebt hat. Preiserhöhungen im monatlichen Rhythmus, dazu noch im zweistelligen Prozentbereich, sind für alle schwer hinnehmbar. Der Verhandlungsspielraum ist minimal, da es in erster Linie um Mengenverfügbarkeit geht, zugleich bleibt es buchstäblich überlebenswichtig für alle Beteiligten, die hohen Preise adäquat weiterzureichen.

Quelle: Fachmagazin boss